Das therapeutische Sandspiel

Die Sandspieltherapie wurde von Dora Kalff (1904-1990) insbesondere auf der Grundlage der Erkenntnisse der analytischen Psychologie von C.G. Jung entwickelt.

Es ist ein Verfahren, das diagnostisch und therapeutisch als Methode in der Behandlung von Kindern, Jugendlichen, ebenso bei Erwachsenen jeden Alters zur Anwendung kommen kann. Dabei geht es darum, die Selbstheilungskräfte und den Individuationsprozess der Seele anzuregen und zur Entfaltung zu bringen (nach Linde von Keyselingk). In der Pädagogik kann das imaginäre Spiel im Vordergrund stehen, das als ganzheitliche Methode, konstruktive Entwicklungsprozesse in Gang setzt.

Dies beruht auf der Fähigkeit zur Symbolbildung. C. G. Jung spricht ausführlich von den heilenden Energien der Symbolbildung, wodurch die Entwicklung angeregt und gefördert werden kann.

Miniaturfiguren und Gegenstände aus den verschiedenen Kulturen und der Natur symbolisieren Ereignisse und Situationen aus dem innerseelischen und äußeren Leben. Es gibt hunderte von Figuren in jeder vorstellbaren Art, die stellvertretend für die belebten und unbelebten Bilder der äußeren und inneren Phantasiewelt stehen. So werden der Sand und Szenen gestaltet, welche tiefe seelische Vorgänge ausdrücken. Es wird ein Prozess initiiert, indem sich das Unbewusste kompensatorisch zum Bewusstsein verhält.

Folgende Elemente deuten auf die Wirksamkeit der Methode hin:
• Das Gestalten von Sand, Wasser, Miniaturen in einem Sandkasten
• Das konkretisierende Potential dieser Materialien
• Die Freiheit, kreativ sein zu dürfen
• Das Gefühl, sich in einem geschützten Raum zu befinden

Durch das Setting konstituiert sich der „freie und geschützte“ Raum, der eine psychische und physische Dimension (Kalff) aufweist. Die physische Dimension sei der Kasten mit seinen Abgrenzungen, seinem Inhalt und den vorhandenen Miniaturen. Der emotional und psychologisch freie und geschützte Raum entsteht durch die Persönlichkeit des Therapeuten, der durch Offenheit und Schutz den Prozess begleitet (Mitchell / Friedman).

Sandbilder wirken ganzheitlich, auf verbale und aufdeckende Interpretationen kann verzichtet werden, da sie den Prozess einengen und stören können. Es kann sein, muss es aber nicht, dass die Therapeutin den Gestalter lediglich ermutigt, selbst wahrgenommene Gefühle und Assoziationen auszusprechen.

Es ist ein vielseitiges Medium zur Selbsterfahrung, z.B. in Schwellen- oder Entscheidungssituationen, in der Biografiearbeit, etc. Bei vielen psychischen und psychosomatischen Störungen ermöglicht das Sandspiel Entwicklung und Heilung.

„Das Bild gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar“
(Linde von Keyserlingk)

Kosten:
Die Kosten für Sandspieltherapie werden privat in Rechnung gestellt.